Verschiedene kirchliche Berufe sind heute als Seelsorger im Krankenhaus tätig: Priester und Diakone sind in je besonderer Weise durch das Sakrament der Weihe befähigt, in der Vollmacht und im Namen Jesu dessen heilende Zuwendung zu den Kranken und Sterbenden in Wort, Sakrament und tätiger Nächstenliebe Wirklichkeit werden zu lassen. Nach wie vor sind viele Ordensleute mit ihrer spezifischen Spiritualität in den verschiedenen Diensten des Krankenhauses präsent. Pastoral-, Gemeindereferenten und -referentinnen tun ihren Dienst der Heilssorge im Krankenhaus aufgrund ihrer Berufung durch Taufe und Firmung sowie ihrer Beauftragung durch die Kirche. Sie alle leisten den einen und umfassenden Dienst in wechselseitiger und notwendiger Ergänzung. Dies macht eine ständige Kommunikation und stimmige Kooperation notwendig und unabdingbar.
Das Zusammenwirken der pastoralen Dienste im Krankenhaus, die als Kleriker und Laien, als Männer und Frauen, für die Menschen da sind, ist ein Gewinn. Allerdings können hier Schwierigkeiten entstehen. Manche Patienten, aber auch Mitarbeiter des Krankenhauses haben nach wie vor die Vorstellung bzw. Erwartung: Krankenhausseelsorge ist Aufgabe eines Priesters. Sie bedauern auch den immer stärkeren Rückgang von Mitarbeitern im Krankenhaus und in der Krankenhausseelsorge aus den verschiedenen Ordensgemeinschaften. Laien als pastorale Mitarbeiter werden zuweilen nur als „Helfer“ oder als „Notlösung“ eingeschätzt, in allerdings seltenen Fällen sogar abgelehnt. Umgekehrt gibt es Fälle, wo Priester an den Rand gedrängt werden. Zumal wenn dies innerhalb eines pastoralen Teams im Krankenhaus geschieht, leidet die nötige Kooperation sehr. Zum anderen erleben Priester und Ordensleute, aber auch Patienten und Mitarbeiter eines Krankenhauses die neuen pastoralen Berufe als wertvolle Bereicherung. Sie schätzen ihre menschlich-spirituellen und seelsorglich-liturgischen Begabungen. Frauen als Seelsorgerinnen wird häufig in besonderer Weise Vertrauen entgegengebracht. Dies zeigt sich oft darin, daß Patienten ihnen offen und ehrlich ihre ganze Lebensgeschichte erzählen oder auch um geistliche Begleitung bitten, vor allem beim Sterben.
Die unterschiedlichen pastoralen Berufsgruppen und ihre jeweiligen Aufgaben sollen im Krankenhaus bekannt sein; falschen Erwartungen oder Mißverständnissen, auch bei Patienten und Angehörigen, wird dadurch vorgebeugt.
Die sinnvolle theologische Zuordnung von Wort, Sakrament sowie von Amt und Beauftragung erfordert auch in der Krankenhausseelsorge ein gutes Miteinander: Priester und Diakone sind nicht nur Liturgen und Spender der Sakramente, sondern auch „Seelsorger im Gespräch“; Laien sind nicht bloß „Gesprächsbegleiter“. Seelsorgliches Gespräch, Verkündigung des Wortes Gottes und Liturgie gehören zusammen; sie bedingen und ergänzen einander, wenn sie auch je nach den pastoralen Diensten im Krankenhaus unterschiedlich, aber doch kooperativ zu gestalten sind.
All die verschiedenen seelsorglichen Dienste im Krankenhaus wenden sich gemäß dem Auftrag Jesu den Kranken zu in ihrer leiblichen, seelischen, geistigen und sozialen Not, helfen mit beim Prozeß der Genesung und zum Heil-werden der Patienten, sie helfen und begleiten bei einem würdigen Sterben, ohne die Kranken zu bedrängen oder ihre hilflose Situation auszunützen. Eigene Reflexion und Supervision können auf selbstbezogene Motivationen aufmerksam machen.