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3.4.1 Seelsorge an Patienten...

Das Arbeitsfeld der Krankenhausseelsorge bezieht sich auf alle Menschen im Krankenhaus: auf die Patienten, deren Angehörige und auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorrangig geht es dabei freilich um Kontaktnahme und Begegnung zwischen dem Patienten und den im Auftrag der Kirche tätigen Personen. Seelsorger stehen damit sowohl für die Wirklichkeit des lebendigen Gottes als auch für die Gemeinschaft der Glaubenden. Vielen Menschen begegnet der Seelsorger im Krankenhaus nur einmal oder nur in wenigen Tagen; andere begleitet er über Wochen hin und bei immer neuen Aufenthalten im Krankenhaus. Beide Formen der Seelsorge, Begegnung und Begleitung, sollen geprägt sein von der Güte und Menschenliebe Gottes, die in Jesus den Menschen erschienen ist (vgl. Tit 3,4).

Wenn der Patient es wünscht, kann sich also eine seelsorgerliche Begleitung entwickeln: als Lebenshilfe in der Krise der Krankheit; als Hilfe bei der Suche, die Krankheit im Lichte des Glaubens zu deuten oder zu bewältigen. Aus solchen offenen Anfängen können sich intensive religiöse Begegnungen und Erfahrungen entwickeln, die durch die Gemeinschaft des Gebetes und die Feier der Sakramente vertieft werden. Die Feier von Gottesdiensten, besonders der Eucharistie, von Andachten oder die Feier der Sakramente sowie offene Kirchen und Kapellen im Krankenhaus sind als Verbindung zur Alltagswelt oder auch zur Neuorientierung im Glaubensleben für viele Patienten wichtig.

All diese Aufgaben werden durch Begegnungen und Gespräche verwirklicht. Deshalb versteht sich Krankenhausseelsorge nicht als „Warte-Seelsorge“, die nur auf Abruf tätig wird, sondern als „Geh-hin-Seelsorge“. Sie befolgt das Wort Jesu: „Ich war krank, und ihr habt mich besucht“ (Mt 25,36). Patientenbesuche in diesem Sinne sind die beste Voraussetzung, daß die Kranken den Dienst der Seelsorge erleben und daß sich daraus – je nach Wunsch und Notwendigkeit und selbstverständlich in vollerFreiheit – intensivere Kontakte ergeben können.